Valerie Brosch; https://unrast-verlag.de/produkt/gegen-die-russische-staatsgewalt/
DE: Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine berichten deutsche Nachrichten hauptsächlich über Russ*innen, die ihr Einverständnis mit der Kriegsführung Putins erklären – Berichte über Gegenwehr sind sehr viel seltener. “Gegen die russische Staatsgewalt” macht sich anhand von Interviews und persönlichen Geschichten mit großer Sachkenntnis auf die Spur einer Bewegung, die trotz aller Gefahren immer wieder Verantwortung für widerständige Aktionen übernimmt: russische Anarchist*innen, die sich zu Sabotageakten und Brandangriffen auf Rekrutierungsbüros bekennen, aus dem Exil heraus die Unterstützung politischer Gefangener organisieren oder an der Front auf ukrainischer Seite kämpfen. In gelebter Solidarität widersetzen sie sich dem Regime Putins, den brutalen Repressionen der Staatsmacht und dem Desinteresse der russischen Mehrheitsgesellschaft.
Die Autorin erzählt die Geschichten der aktuellen und historischen Verfolgung, welcher Anarchist*innen seit ihrer ersten Organisierung im frühen 20. Jahrhunderts ausgesetzt sind. Gleichzeitig zeigt sie: Trotz oder gerade wegen der Repressionen haben sie in Russland immer wieder zueinandergefunden, ihre vielfältigen Tätigkeiten weitergeführt oder neu ausgerichtet und so in Momenten gesellschaftlichen oder politischen Umbruchs in die russische Gesellschaft hineingewirkt.
EN: Since the start of the war in Ukraine, German news has mainly reported on Russians who declare their agreement with Putin’s conduct of the war – reports of resistance are much rarer. Based on interviews and personal stories, ‘Against Russian State Power’ uses a great deal of expertise to trace a movement that, despite all the dangers, repeatedly takes responsibility for resistant actions: Russian anarchists who have committed acts of sabotage and arson attacks on recruitment offices, organise support for political prisoners from exile or fight on the Ukrainian side on the front. In lived solidarity, they oppose Putin’s regime, the brutal repression of state power and the disinterest of mainstream Russian society.
The author tells the stories of the current and historical persecution to which anarchists have been subjected since their first organisation in the early 20th century. At the same time, she shows that despite or precisely because of the repression, they have repeatedly come together in Russia, continued or reorganised their diverse activities and thus had an impact on Russian society in moments of social or political upheaval.
Donnerstag | Thursday 17.10.24 18:00
Odradek (Leipziger Str. 3, 09113 Chemnitz)
event in German, no English translation available
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